Das Schicksal der fünf jungen Hundchen berührt die engagierte Tierschützerin allerdings besonders. Ein Mann war am Dienstag gegen 17 Uhr den Speidelweg gefahren. Dabei fiel ihm am rechten Fahrbahnrand eine verschlossene Plastikbox auf. Er hielt an und entdeckte in der Box fünf zirka neun Wochen alte Malinois-Welpen, also belgische Schäferhunde. Der 60 x 40 x 35 Zentimeter große Plastikbehälter war luftdicht verschlossen. "Er hatte keine Luftschlitze. Den Welpen droht der Erstickungstod“, empört sich Wünne. Dem schnellen couragierten Handeln des Finders ist es zu verdanken, dass die Welpen ohne großen Schaden davon kamen. Der Finder brachte die Transportbox mit den Tieren zur Polizei.

Die wiederum brachte die Welpen zu den Expertinnen ins Botnanger Tierheim. „Es handelt sich wahrscheinlich um reinrassige Belgische Schäferhunde. Sie sind etwa neun bis zehn Wochen alt und bereits von der Mutter entwöhnt. Obwohl sie zusammengepfercht in der Box ausgesetzt waren, sind sie wohlauf und munter“, sagt Wünne. Die kommenden zwei bis drei Wochen müssen die Hundekinder in der Quarantäne-Station des Tierheims verbringen. Die sogenannte Aufbewahrungsfrist für gefundene Sachen gilt auch für die Hundewelpen. Selbstverständlich werden sie in der Zeit aufgepäppelt, geimpft, untersucht und entwurmt.

Wünnes Gedanken gehen über die drei Wochen „Aufbewahrungszeit“ hinaus. „Die Welpen stehen nicht zur freien Vermittlung. Wir werden gezielt Schäferhundkenner suchen, die es verstehen, sie richtig zu erziehen“, sagt Wünne. Zudem bittet das Tierheim Stuttgart um sachdienliche Hinweise: Wer am Dienstagnachmittag im unteren Speidelweg etwas beobachtet hat, das zum mutmaßlichen Tieraussetzer führen könnte, möge dies mitteilen. Bislang hat sich laut Polizei noch kein Besitzer gemeldet. Es wird nun wegen des Verdachts wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und der Aussetzung ermittelt. Hinweise nimmt die Diensthundeführerstaffel der Polizei unter Telefon 8990 3932 oder das Tierheim unter der Telefonnummer 65 67 740 entgegen.